Paradigma 1. Darstellungsbeispiel anhand pragmatischer Funktionen von Aspekt-Tempus-Formen

Am Beispiel der folgenden Tabelle soll das Darstellungsprinzip für die weiteren Paradigmen erläutert werden.

 

 

Lesebeispiel: Das ipf. Präsens hat als Standardfunktion 'Gegenwart' (Standardfunktionen sind fett gedruckt). Eine Variante dieser Funktion ist die performative Gegenwart (Varianten werden markiert durch einen einfachen Pfeil (→)unter der Funktion, von der die Variante abgeleitet ist). Das pf. Präsens hat als Standardfunktion 'Zukunft'. Eine Alternante dieser Funktion ist die performative Gegenwart (Alternanten werden markiert durch einen Doppelpfeil (⇒)unter der Funktion, von der die Alternante abgeleitet ist).

 

Erläuterung: Zentral bei dieser Beschreibung ist die Unterscheidung von Standardfunktion, (Funktions-)Variante und (Funktions-)Alternante. Standardfunktionen sind Defaults. Sie bestehen in der Regel unabhängig von spezifischen Kontexten, können aber in spezifischen Kontexten geändert werden. Varianten und Alternanten sind durch bestimmte Kontexte gekennzeichnet. In Varianten bleibt die Standardfunktion erhalten, sie haben aber eine zusätzliche Komponente (z.B. als Produkt einer Modifikation). Alternanten sind Funktionen, die in Opposition zu einer anderen Funktion der selben Kategorie stehen, sei es durch eine Veränderungsoperation, sei es, dass die Alternante und die oppositive Funktion nur in komplementären Kontexten vorkommen. Daher ist die performative Funktion je nach Aspekt einmal Variante und einmal Alternante. Beim ipf. Präsens ist sie eine Variante, denn sie hat die Funktion 'Gegenwart' der Standardfunktion. Dagegen ist die performative Funktion bei pf. Präsens eine Alternante, denn ihre Funktion 'Gegenwart' steht in Opposition zur Standardfunktion 'Zukunft' des pf. Präsens.